Virtuelles Schalmeienorchester Artern

Musiker präsentieren zweites virtuelles Zusammenspiel – Proben bleiben vorerst tabu

Meldung vom 11.05.2021

Auch wenn „live“ wohl immer noch oder gerade jetzt in der so onlinelastigen Zeit des Home-Office und Home-Schoolings am schönsten ist, haben es die Mitglieder des Arterner Schalmeienorchesters nach ihren ersten Erfahrungen im vergangenen Jahr nun ein zweites Mal gewagt, für ihre Fans einen digitalen Auftritt zu organisieren.

 

Aus der plötzlich ausgebremsten Vereinsaktivität und der damit verbundenen Sehnsucht nach dem gemeinsamen Musizieren heraus erwuchs im Frühjahr 2020 die Idee des musikalischen Leiters Sebastian Weidauer, ein virtuelles Orchester auf die Beine zu stellen. Sein Ansinnen damals sei gewesen, die durch die Corona-Zwangspause ausgebremsten Mitglieder irgendwie bei der Stange zu halten, trotz der ausbleibenden Gemeinschaft kleine Highlights für alle zu schaffen und den MusikerInnen das Gefühl und die Sicherheit zu geben, weiterhin ein wichtiger Teil eines Orchesters zu sein.

 

„Schalmeien sind nicht dafür ausgelegt, solo zum Einsatz zu kommen. Sie brauchen Fülle und somit die Gemeinschaft, um ihre Klangqualität zu entfalten. Und wer ausschließlich das Musizieren im Orchester gewöhnt ist, den stellt das alleinige Üben auch einfach nicht zufrieden.“, bedauert Sebastian Weidauer.

 

Während die SchalmeienmusikerInnen in ihrer ersten Video-Collage vor einem Jahr von zuhause aus musizierten und den Evergreen „Karma Chameleon“ von Culture Club einspielten, haben sie sich in diesem Jahr ein etwas anderes Setting ausgedacht. Den Hygienemaßstäben gerecht werdend lud Weidauer alle freiwilligen MusikerInnen des Orchesters über einen Zeitraum von einer Woche hinweg zu festen Terminen einzeln in die Vereinsräume ein. Allein des ersehnten Auftrittsfeelings wegen sollte hierfür auch die seit dem Arterner Zwiebelmarkt im Oktober des vergangenen Jahres unangerührte Vereinskleidung wieder aus dem Kleiderschrank geholt werden. Kurzerhand wurden die Probenräume des Orchesters in ein kleines Tonstudio mit Leinwand und Kamera umgewandelt. Im Vorhinein erhielten alle Teilnehmenden eine Audiodatei zum Üben, die gleichzeitig als Orientierung für das Spieltempo diente. Anschließend legte Weidauer alle 23 Aufnahmen minutiös übereinander, arrangierte die einzelnen Clips in einer Video-Collage und stellte das fertige Ergebnis auf das Facebook-Profil des Orchesters, welches sich bereits über die Landesgrenzen hinweg auch in Polen, Frankreich, der Slowakei, der Schweiz und sogar den USA sehr positiven Zuspruchs erfreut.

 

Aufgenommen wurde diesmal die Ballade „This is me (Das bin ich)“ aus dem weltweit erfolgreichen Film „The Greatest Showman“. „Gesungen von der stimmgewaltigen Hawaiianerin Keala Settle ist Gänsehaut bei diesem emotionalen Lied quasi vorprogrammiert,“ schwärmt Weidauer. „Nicht nur klanglich, sondern auch inhaltlich bringt dieses Kunstwerk eine so unglaubliche Tiefe mit sich, die wir unbedingt zum Anlass nehmen wollten, den Menschen in der immer noch so stillen Zeit ein weiteres musikalisches Zeichen von uns zu senden.“

 

Viele der SchalmeienmusikerInnen begleiten das Arterner Orchester schon ihr halbes Leben lang. Sie sind mit ihm groß geworden, haben dort Zusammenhalt erfahren, Toleranz und Offenheit entfaltet, sich und ihre Talente entdeckt, Stolz für sich selbst und die Gemeinschaft entwickelt und gelernt, mit Stärken und Schwächen umzugehen. Und genau dies ist eine zentrale Botschaft des Titels, in dem es darum geht, dass jeder Mensch auf seine Weise etwas ganz Besonderes und Wertvolles ist, das es zu schätzen gilt.

Video Collag

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