Solequelle und Solgraben

 

 

Solequelle und Solgraben

Die Solequelle liegt idyllisch im Arterner Parkfriedhof und bescherte Artern eine ca. 500-jährige Salztradition.
Unter dem Ingenieur Johann Gottfried Borlach wurde im 18. Jahrhundert die Sole unter dem gepflasterten Salzdamm entlang des Mühlgrabens in Holzrohren in das Salinewerk geleitet, gradiert und in großen Kupferpfannen zu Speisesalz gesotten. Später wurde die Sole aus einem 300 m tiefen Steinsalzlager in große Vorratsbehälter gepumpt und sogleich gesotten.
Der Karstquelltopf fördert 1,7 qm Wasser/min, d. h. 28,3 Vs. Sie hat eine ganzjährige Temperatur von 11,5° C. Ein Liter Wasser enthält 22 - 25 g Salz (vorwiegend Kochsalz, aber auch Gips, Kali- und Magnesiumsalze).
Die Salzjahresfördermenge beträgt 22.400 qm und wurde vom Mittelalter bis 1964 wirtschaftlich genutzt.

Von der Quelle auf dem Friedhof fließt die Sole in einem schmalen Bett auf die freie Wiese hinaus. Ab dort heißt sie Solgraben.
Seit 1935 steht dieses Solegebiet unter Naturschutz. Es ist das kleinste Naturschutzgebiet Europas in seiner Art (Größe ca. 1,63 ha) und die bedeutendste Binnensalzstelle Mitteleuropas. Sie bietet auf kleinstem Raum eine seltene Fauna und Flora. Pflanzen, wie z. B. Gemeiner Queller, Salzwermut, Salzaster, Salzmelde, Salzbinse, Erdklee und Tiere, wie z. B. typische Salzkäfer, Salzwanzen und Salzfliegen sind hier zu finden. Als einziger Fisch lebt der dreizackige Stichling noch im Solgraben.
Die Solequelle speist neben dem Solgraben auch das städtische Soleschwimmbad.

In der Nähe des Kräutergartens befindet sich das Soletretbecken im natürlichen Verlauf des Solgrabens. Dort kann man ganzjährig bei gleichbleibend ca. 11,5° C kalten Wasser eine Kneipp-Kur durchführen.


  
 

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